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Die Brille

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Auf der Nase soll sie sitzen,
bei Hitze rutscht sie durch das Schwitzen,
wird sie bei Regen nass,
macht das Tragen keinen Spaß.

Des Nachts liegt sie in dem Etui,
am Tag vergiss sie besser nie,
denn hast du sie vergessen,
suchst du sie wie besessen.

Dieses kleine, runde Wesen
hilft dir stets beim Lesen.
Kleine Buchstaben werden groß,
du kannst sie lesen, es ist famos.

Wenn sie sitzt auf deiner Nase,
kann sie dich bringen in Ektase,
mit dem was gerade du da liest,
ob wütend du oder es genießt.

Im Winter wird sie draußen kalt,
du trägst sie dennoch mit Gewalt.
Gehst du dann nach drinnen,
wird es dir Wärme bringen.

Die Brille aber wird beschlagen,
und du wirst dich alsbald beklagen.
Es ist matt und blind vor deinem Auge,
du glaubst, die Brille nichts mehr tauge.

Ja, du als Brillenträger,
bist wirklich nur ein Kläger.
Nie macht die Brille es dir recht,
doch ohne sie ging es dir schlecht.

Du würdest stolpern, fallen,
an des Schrankes Türe knallen,
gegen alle Wände rennen
und manches falsch beim Namen nennen.

Es hilft dir hier kein Weh, kein Ach,
ist noch so groß auch deine Schmach.
So musst du mit dem Schicksal leben,
dass es die Brille halt muss geben.

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