Was soll ich sagen? Jeder Mensch erhält mit der Stunde der Geburt sein ganz persönliches Sternzeichen und dies gepaart mit einem individuellen Aszendenten. Damit zeichnet sich nicht nur die Eigentümlichkeit jedes Einzelnen aus, vielmehr ist dieser Aszendent richtungsweisend für sein zukünftiges Leben; vorausgesetzt, man glaubt an seine Vorsehung!

Ja, im Hause Immerfroh können die Auswirkungen der einzelnen Sternzeichen nebst ihrer Aszendenten wirklich nicht verheimlicht werden, ein Grund mehr einmal einen kurzen Blick auf diese Familie zu werfen.

Eine von Lotte Immerfrohs Lebensdevisen lautet: „Heiterkeit in Lebenslagen, Streit und Kummer dir verjagen“. Dazu folgt noch eine ordentliche Portion Humor und Originalität und schon ist das Sternzeichen „Krebs“ fast perfekt. Aber zum Zeitpunkt ihrer Geburt befand sich dieses gerade in der mittleren Dekade und prompt pfuschte sich der Kriegsgott Mars mit hinein. Kein Wunder, dass stets ein unermüdlicher Kampfgeist in ihr wütet, stets mit der Vision des Sieges vor Augen. Und dann gesellte sich auch noch der penible Jungfrau-Aszendent hinzu, der sich alleine durch Strategie und Präzision bis hin zur Pedanterie auszeichnet. Von Lottes Bonmot „Nur die Vollkommenheit zählt“ können ihre leidgeprüften Männer echt ein Liedchen singen.

Tom-Thilo, der Filius der Immerfrohs, entschied sich ebenfalls für das „Krebs-Sternzeichen“ und rutschte dabei unversehens in die letzte Dekade, die ausgerechnet dem labilen Mond zugedacht ist. Dieser lässt grundsätzlich erst einmal alles auf sich beruhen, in der Hoffnung, durch die Taten anderer die nötige Erleuchtung zu erhalten. Thilos „Krebs-Stern“ setzte dem Ganzen noch eins drauf und verbündete sich gnadenlos mit dem „Schütze-Aszendenten“, der nicht selten lediglich seinen Jagdpfeil zur Ansicht verschießt ohne im Geringsten den Wunsch zu hegen, ernsthaft Beute zu machen. Bei dieser üblen Mischung stellt man sich seine Taten besser nicht in Vollendung vor.

Nur Heijo Immerfroh schoss bei der Wahl seines Sternzeichens „Löwe“ wieder einmal völlig über sein Ziel hinaus. Er riss sogleich noch den „Löwe-Aszendenten“ an sich und verlieh seinem Ego damit glatt die Krönung. Für Gattin Lotte war dies virtuos und wohl ein Grund mehr einst ihren Heijo zu ehelichen. Vor Stärke strotzend, erhaben, machtvoll, dominant, glänzend, so wie man sich ein perfektes Familienoberhaupt nur wünschen kann. Aber wehe, wenn sich ihr „Löwe“ einmal mit Donnerhall und mächtigem Gebrüll in der Savanne Gehör verschaffen möchte, dann liegt auch sie ihm wie paralysiert zu Füßen.

Steht Heijo allerdings eine unvorhersehbare Krise bevorsteht, die die hermetische Ordnung seines Reiches zu zerstören droht, dann ist er es, der unsagbar leidet, den schmerzlichster Kummer bedrückt und bei dem Tränen größter Anteilnahme fließen. Ja dann ist es seine Lotte, die mit Beharrlichkeit und dem nötigen Weitblick wieder einmal die Fäden in der Hand hält, damit sich alles wieder dem Guten zu wenden kann.