Nach einer lustigen Sause, bei der ich zur nächtlichen Stunde wieder einmal mit mehreren Freunden unterwegs gewesen war, wollten wir alle die Heimfahrt antreten.

An diesem besagten Abend hatte ich mich freiwillig zum Fahrdienst bereit erklärt und war demzufolge die Einzige nicht Alkoholisierte, die ihre heiter angesäuselten Kameraden nach Hause fahren musste.

Da ich aus beruflichen Gründen schon verpflichtet war, Recht und Ordnung einzuhalten, bat ich meine Freunde sich ordnungsgemäß anzuschnallen. Hans, mein Beifahrer, der sich an diesem Abend zufällig mit hinzugesellt hatte, schien diese Aufforderung reichlich unbekümmert zu lassen.

„Hans, was ist los? Schnalle dich an, ansonsten fahre ich nicht“, forderte ich ihn auf. Da schaute er mich mit seinen gläsernen Augen reichlich verschmitzt an und erwiderte: „Können vor Lachen, hier gibt es keinen Sicherheitsgurt!“ Im Stillen dachte ich: „Diese Alkis, alles außer Kontrolle!“ „Hans, mache jetzt keine Witze und schnalle dich an“, ermahnte ich ihn. Daraufhin antwortete er vollkommen relaxt: „Du, mir haben sie den Gurt geklaut!“ „Du Tünnes, in meinem Auto sind vorne und hinten Fahrzeuggurte“ erwiderte ich. „Niemals!“ protestierte er.

Also stieg ich bereits leicht genervt aus meinem Auto und hielt Ausschau nach dem Versteck des verschwundenen Gurtes. Und tatsächlich, Hans hatte Recht, der Sicherheitsgurt war weg!

Aber hier konnte doch etwas nicht mit rechten Dingen zugehen. Ja, und bei genauerer Betrachtung erblickte ich bereits den Stein des Anstoßes. Meine Freundin Bärbel, die an diesem Abend richtig eins über den Durst getrunken hatte, war die Übertäterin, die sich glatt Hans Gurt stibitzt und damit unbekümmert hinten angeschnallt hatte. Äußerst effektiv!

„Bärbel, du Kobold, was machst du da hinten mit dem Autogurt von Hans? Du hast doch selber einen! Den rückst du sofort heraus“, befahl ich. Zwar hatte ich dabei reichlich Mühe mir eine Lachsalve zu verkneifen, doch dafür war es einfach zu spät. Keiner meiner Fahrgäste konnte sich nunmehr zurückhalten und dann brach ein minutenlanges Gelächter aus. Der Gaudi war perfekt. Nachdem wir uns endlich wieder gesammelt hatten, konnte die Heimfahrt recht unproblematisch und ohne weitere Zwischenfälle vollbracht werden.

Sicherheit geht mir wirklich über alles!